Oper

Die Kinder sollten sich schön anziehen. Die Jungen ein Hemd, die Mädchen einen Rock oder ein Kleid. Gerade konnte ich es mir verkneifen auf die Nachricht im Gruppen-Chat der 4 a zu antworten, Oles Kleid sei gerade noch in der Reinigung. Sei’s drum. Mit einiger Überredungskunst zwängten wir den Jungen in ein blaukariertes Hemd, um sechs hatte sich die Gruppe am Bahnhof einzufinden. Es ging in die Oper. Ins Ballett genauer gesagt, Dornröschen. Drei Stunden Beine biegen und klassische Musik. Man musste froh sein, wenn keiner einschlafen würde. 100 Jahre, bis ein Prinz kommt….

Am Ende war es dann aber doch eine tolle Veranstaltung. Eine feine Dame hatte die Kinder von rechts hinten angemault: Rausgehen oder Fresse halten. Daraufhin hatte ihr die Lehrerin die Meinung gegeigt. In der Pause wurden im Foyer mitgebrachte Käsebrote verzehrt, wie bei einer anstrengenden Bergbesteigung hatte man die Hälfte der Vorstellung immerhin schon gut hinter sich gebracht.

In der zweiten Runde verlor der eigentliche Krachmacher und Raschler in der Reihe vor der 4a einen Zahn. Eine irre Wendung. Ein Mädchen wurde ermahnt sie solle still sein, dabei hatte sie nur leise darum gebeten, man möge sie wecken, falls sie einschliefe. Auf der Heimfahrt zischten die Lichter in den dunklen Straßen vorbei und machten die Kinder ganz schwummerig. Am nächsten Morgen überspannte ein Regenbogen die Stadt. Wie im Märchen.

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